Kleines Fest am Großen Garten: "Es ist angerichtet"

Künstlerischer Leiter Caspar de Vries setzt weiter auf Erneuerung

Und die Fontänenbar kehrt zurück

Kartenvorverkauf beginnt am 15. März

 

Im Eingangsbereich des Arne-Jacobsen-Foyers am Großen Garten werden die Besucherinnen und Besucher von jungem Gemüse begrüßt. In barocken Zeiten wurde auf diesen Flächen tatsächlich Gemüse angebaut. Jonny Dixon und Clara Watkinson sind die "Vegetablen Nannies", sie sollen auf das diesjährige Kleine Fest im Großen Garten einstimmen.

Und: "Es ist angerichtet!" dieses Motto hat Caspar de Vries zum Motto auserkoren, nach "Wasser“ im Vorjahr. "Neun Gänge Kunst" verspricht er dem Motto gemäß an jedem Abend vom 8. bis 27. Juli. Doch "dafür braucht es eine besonders gute Menükarte."

Traditionell ging es bei der ersten Pressekonferenz zum Kleinen Fest im großen Garten mehr um rein organisatorische Angelegenheiten als um das Programm. 


Aber de Vries stellte ein paar Künstler vor: Neben den "Vegetablen Nannies" tritt unter anderem die britische Gruppe "Cocoloco Madame Bonbon" im Großen Garten auf. Das deutsche Artistenduo Chris und Iris wird unter dem Titel "Gap of 42" mit 42 Kilogramm Gewichts- und 42 Zentimetern Größenunterschied spielen. Der Clown Roman Skadra wird einen existenziellen Kampf mit einer überdimensionierten roten Nase ausfechten. Dazu sagte de Vries: "Das sei ein Künstler für Feinschmecker".

Aus dem letzten Jahr werden lediglich vier oder fünf Künstlerinnen und Künstler sowie Acts dabei sein: Kleines Fest-Stammgast Eis-Ali und der allen bekannte Desimo wird mit seinem Spezial-Club erneut eine Bühne bespielen. Das GOP ist in diesem Jahr nicht dabei. Dafür wird wieder die fantastische Fontänenbar mit ihren wunderschönen Wasserspielen das Publikum erfreuen. 

Neut: Diesmal gibt es bis zu neun Shows am Abend - allerdings die richtige Zeitplanung vorausgesetzt. Die erste Show beginnt bereits um 18 Uhr, die letzte um 22 Uhr.

Abweichungen von der jahrelang üblichen 20-Minuten-Dauer der einzelnen Shows (war im vergangenen Jahr einer der ganz großen Kritikpunkte) sollen 2025 nach Aussage von de Vries eine Ausnahme sein. Doch "woran man sich gewöhnen sollte, ist, dass es sich ändert", so Gabriele Koch, die Produktionsleiterin des Kleinkunstspektakels.

Langjährige Fans des Kleinen Fests im Großen Garten hatten sich nach dem Weggang des Erfinders Harald Böhlmann 2024 an viele Neuerungen gewöhnen müssen. Und manche Veränderungen, die für viel Unmut sorgten, liegen nicht in der Verantwortung von de Vries, er erfüllte und erfüllt Vorgaben von Stadt und Gartenleitung.

Gartendirektorin Anke Seegers hatte sich dagegen gestemmt, dass die großen Hauptachsen und der vordere Teil der Anlage mit dem Großen Parterre bespielt werden. Das sei für die Tagesbesucher wichtig, sagte Seegers.

Genau das führt aber dazu, dass das Publikum zu lange Wege hat, um die Bühnen im hinteren Teil des Gartens zu erreichen. Außerdem hat die Stadt ein Ende der Abschlussfeuerwerke gefordert.

Der Bereich rund um die Große Fontäne ist das neue Festivalzentrum sowie Schauplatz der feuerwerkfreien Abschlusszeremonie. Sie soll dieses Mal besser ins Licht gerückt werden - im letzten Jahr war es einfach grottig!

Hannovers Kulturdezernentin Eva Bender freut sich schon jetzt auf eine "Pause im Alltag, bei der sich Menschen wirklich begegnen können". Das Kleine Fest sei "eine der wichtigsten Kulturveranstaltungen, die wir in Hannover haben". Und das soll es auch bleiben.

 

Der Vorverkauf der 72 000 Karten für das Kleine Fest im Großen Garten 2025 startet genau wie im Vorjahr in zwei Tranchen: Zwei Drittel der Karten gehen am 15. März um 10 Uhr in den Vorverkauf. Eine wichtige Plattform ist die Website des Fests (www.kleines-fest-hannover.de). Eine Registrierung ist bereits jetzt möglich.

Örtliche Verkaufsstellen sind nur noch die HAZ-/NP-Ticketshops und der Musik Kiosk am Kröpcke, die Touristinformation am Hauptbahnhof steht nicht mehr zur Verfügung!

Der Preis bleibt stabil: Karten kosten 37 Euro, ermäßigt 17 Euro. Neu: Kinder bis 12 Jahre in Begleitung haben generell freien Eintritt, das "Knirpssometer", das die bisherige Bedingung - eine Körpergröße von 111 Zentimetern - maß, ist out of order. Wie gehabt, werden Karten für die Abendkasse an den einzelnen Terminen zurückgehalten.

Das Kleine Fest findet an 18 Terminen zwischen dem 8. und 27. Juli statt. Montags ist spielfrei.

Der Einlass auf die Picknickwiese beginnt um 17 Uhr, der auf das Bühnengelände um 18 Uhr.

 

Ute Micha, PreDiNo/Sigrid Lappe, HaWo/Fotos © Matthias Falk, hannover_fotografie