Teenager können zu Lebensrettern werden
Bei einem Herz-Kreislaufstillstand zählt jede Minute.
Von den etwa 100.000 Betroffenen jährlich in Deutschland könnte ein wesentlich höherer Anteil
überleben. Dazu müssten aber mehr Bürgerinnen und Bürger wissen, was zu tun ist, bis der Rettungsdienst zur Stelle ist.
„Auch Teenager können einen Herz-Kreislaufstillstand erkennen und den fehlenden Herzschlag durch eine schnelle und feste Herzdruckmassage ersetzen, bis professionelle Hilfe eintrifft“, sagt Dr. med. Marion Charlotte Renneberg, stellvertretende Präsidentin der Ärztekammer Niedersachsen (ÄKN) und niedergelassene Fachärztin für Allgemeinmedizin, anlässlich der aktuellen Woche der Wiederbelebung.

Teenager erhalten eine sinnvolle Unterweisung in Wiederbelebung. Foto: Lisa F. Young – adobe.stock.com
Die Deutsche Gesellschaft für Anästhesiologie und Intensivmedizin e.V. (DGAI) und der Berufsverband Deutscher Anästhesistinnen und Anästhesisten e.V. (BDA) wollen mit der Aktionswoche erreichen, dass sich mehr junge Menschen mit den drei einfachen Schritten der Reanimation bei Herz-Kreislaufstillstand vertraut machen: prüfen – rufen – drücken.
„Als Ärztekammer begrüßen wir es sehr, dass seit diesem Frühjahr auch an niedersächsischen Schulen Maßnahmen zur Wiederbelebung unterrichtet werden sollen“, sagt Renneberg. Die niedersächsische Ärzteschaft setze sich aber darüber hinaus allgemein für die Vermittlung von Gesundheitskompetenz an Schulen ein, so die stellvertretende Präsidentin der ÄKN. „Wir brauchen diese Unterrichtsinhalte ganz dringend, um grundlegende Kompetenzen auch auf dem Gebiet der Prävention zu vermitteln.“ Die Menschen benötigten mehr alltagspraktische Kenntnisse rund um die eigene Gesundheit, so Renneberg. Dann könnten sie Krankheitssymptome besser einschätzen und würden wissen, wann und mit welchen Beschwerden sie sich an eine Arztpraxis wenden können und wann es sich um einen Notfall handele.
Ute Micha, PreDiNo/Sigrid Lappe. HaWo