Hinter den Kulissen des Historischen Museums Hannover tut sich was
Fahrzeugsammlung des Museums zieht ins neue Sammlungszentrum
Großes Museums-Thema: Mobilität
Am Montag, 17. März, war der große Tag der Schwergewichte. Aus der Fahrzeugsammlung des Historischen Museums Hannover werden aus einem der Depots die Schwergewichte in das neu errichtete städtische Sammlungszentrum in der Vahrenwalder Straße verbracht.
Unter anderem zwei Hanomag "Komissbrote", die vor rund 100 Jahren in Hannover-Linden gebaut wurden. LKW und Schlepper, aber auch ein bäuerlicher Marktwagen aus Holz sowie ein acht Meter langer Fischer- und Moorkahn vom Steinhuder Meer sind umgezogen.
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Das Thema Moblität nimmt einen bedeutenden Raum in der Sammlung des Historischen Museums ein. Die gesamte Museumssammlung umfasst rund 250 000 Objekte der Stadt- und Regionalgeschichte, vom Knopf bis zum LKW sowie 2,5 Millionen Fotografien und Negative. Ein Großteil dieser genannten Objekte befindet sich bereits im Sammlungszentrum in der Vahrenwalder Straße.
In einer aufwändigen Umzugsaktion werden die Autos in das neue Sammlungszentrum in der Vahrenwalder Straße verbracht.
Links: Das "Kommissbrot" geht auf Reisen
Rechts: Hanomag-LKW (L 28 "Lindener Spezial" Bierwagen von 1955
Bild lks. im Hintergrund: Der gelbe HANOMAG MESSWAGEN AL 28
Bild rechts: Die Direktorin der Museen für Kulturgeschichte, Anne Gemeinhardt, ließ es sich nicht nehmen, den Hanomag 2/10 PS, das "Kommissbrot", Baujahr 1925, zumindest mal theoretisch zu testen. Der Wagen mit Klappverdeck ist grün lackiert. Kennzeichnend für den Wagen ist der Sitz des Steuerrades auf der rechten Seite. Das Fahrzeug ist noch immer betriebsfähig!
Doch schwergewichtige Objekte bedürfen einer genaueren sorgsameren Behandlung wie die leichten, fragilen Sammlungsgegenstände. Das Museumsteam stand bei seinem Depotumzug mit Rat und Tat zur Seite. Spezialfirmen im Bereich Transport und Logistik wuppten die ihnen gestellten Aufgaben mit einigen nicht geahnten Schwierigkeiten dennoch, allerdings mit reichlich Verspätung.
Die Fahrzeuge, die teilweise einige Tonnen an Gewicht auf die Waage bringen, hob der Kran gaaaanz vorsichtige auf Tieflader, der die Fahrzeuge dann zu ihrem neuen Standort transportiert.
Im Sammlungszentrum werden sie in der eigens dafür gebauten Fahrzeughalle untergebracht. Der Hanomag-LKW (L 28 "Lindener Spezial" Bierwagen von 1955) und der AL 28 von 1964 gelten noch immer als fahrtüchtig. Und entsprechende Genehmigungen sowie Nummernschilder wurden extra besorgt. Ein Kollege des Sprengel-Museums, der mit seiner eine Fahrberechtigungen helfen konnte, wurde gebeten, die beeindruckenden Großfahrzeuge mit eigener Kraft Richtung Vahrenwalder Straße zu chauffieren. Hat dann auch alles Bestens geklappt!
Anne Gemeinhardt, Direktorin der hannoverschen Museen der Landeshauptstadt Hannover, sagte: "Der Umzug aller Kulturgüter aus unseren Museen in das neue Sammlungszentrum ist ein Jahrhundert-Unterfangen, das für die Öffentlichkeit weitestgehend geräuschlos passiert, uns alle aber jahrelang beschäftigt. Die Vorgänge heute zeigen mit beeindruckenden Bildern, was die Kolleginnen und Kollegen im Sachgebiet Sammlungen da gerade leisten."
Ute Micha, PreDiNo/Sigrid Lappe, HaWo/Foto © Matthias Falk, hannover_fotografie