enercity startet Bohrung unter dem Mittellandkanal
Tunnel für Fernwärme-, Wasser- und Stromleitungen für rund 20 000 Wohnungen
Das ist ein entscheidender Schritt für die Energie- und Wärmewende Hannovers: Der 300 Meter lange Versorgungstunnel verbindet die geplante Geothermie-Anlage in Lahe mit dem Fernwärmenetz. Es ist das bisher größtes Bohrvorhaben im enercity-Netz: Der in gut zehn Metern Tiefe unter der Sohle des Kanals verlaufende Tunnel wird im so genannten Microtunneling-Verfahren gebaut. Dabei handelt es sich um ein sehr umweltfreundliches und ressourcenschonendes Bauverfahren. Es ist keine Grundwasserabsenkung erforderlich, und der Eingriff in den Baugrund bleibt auf ein Minimum beschränkt.
enercity bringt Fernwärme, Strom und Wasser unter dem Mittellandkanal zu 20 000 Wohnungen.
Es ist das bisher größte Bohrvorhaben im enercity-Netz: Rund 20.000 Wohnungen können künftig mit klimaneutraler Wärme versorgt werden. „Mit dem Tunnel schaffen wir die Voraussetzungen für die Einbindung der Geothermie-Anlage ins Fernwärmenetz, bauen das Stromnetz aus und sichern die Wasserversorgung. So bauen wir die Infrastruktur für eine zukunftsfähige Energieversorgung in Hannover“, erklärt Christiane Fraiss, Geschäftsführerin in der enercity Netz.
Für die Realisierung ist eine spezielle Tunnelbohrmaschine des von enercity beauftragten Unternehmens Arbeitsgemeinschaft Vorwerk/Sonntag notwendig, die ein Gewicht von etwa 70 Tonnen, eine Länge von sieben Metern und einen Durchmesser von drei Metern hat. Das Bauvorhaben ist der erste Tunnel dieser Größenordnung im enercity-Wärmenetz von Hannover.
Die Bohrmaschine wurde, wie üblich bei Tunnelprojekten, vor Beginn getauft, und nahm dann am 20. Februar 2025 als „Felicitas“ – der Name steht für „Gedeihen“ und „Glück“.- die Arbeit auf. Bis zu 20 Meter pro Tag schafft die Maschine, abhängig von den geologischen Verhältnissen.
Bis zu drei Wochen wird die Bohrung brauchen, bis sie den Durchbruch erreicht. „Die Taufe der Tunnelbaumaschine und die Aufstellung der Heiligen Barbara, der Schutzpatronin der Bergleute, soll dem Projekt einen guten Verlauf bringen und uns vor Arbeitsunfällen schützen“, sagt Eric Lord von der Bauüberwachung de la Motte & Partner GmbH.
Ute Micha, PreDiNo/Sigrid Lappe, HaWo/Fotos ©